Schlüsselbeinbruch

Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur)

Ursachen:

Der Bruch des Schlüsselbeins ist eine häufige Verletzung, die in Folge eines Sturzes auf die Schulter auftritt. Besonders betroffen sind Sportler, die sturzgefährdete Sportarten (Rad, Ski, Fussball…) durchführen.

Beschwerden:

Direkt nach dem Sturz treten starke Schmerzen im Bereich der Bruchzone auf. Das Schultergelenk kann auf Grund der ausgeprägten Schmerzen kaum noch bewegt werden. Bereits das Gewicht des herunterhängenden Armes löst starke Beschwerden aus. Der Arm wird daher vom Verletzten oft mit der gesunden Hand am Körper gehalten.

Diagnostik:

Die meisten Schlüsselbeinbrüche kann man bereits bei Betrachtung erkennen. In den meisten Fällen liegt eine erhebliche Verschiebung der Bruchstücke vor, die man problemlos erkennen kann, da das Schlüsselbein direkt unter der Haut liegt. Das Abtasten der Bruchzone ist stark schmerzhaft und das Reiben der Knochenenden aneinander kann auch zumeist getastet werden. Zur Beurteilung der Bruchform und zur Planung der weiteren Behandlung muss eine Zielaufnahme des Schlüsselbeines angefertigt werden.

Behandlung:

Nicht oder nur gering verschobene Brüche können durch eine Entlastung des Armes über 3-4 Wochen behandelt werden. Bei starker beruflicher oder sportlicher Schulterbelastung sowie Brüchen mit kompletter Verschiebung und übereinanderliegenden Bruchstücken empfehlen wir die operative Behandlung, da die Nachbehandlungszeit verkürzt wird und die Ergebnisse in der Regel günstiger sind. Wir bevorzugen die Stabilisierung mit einer Platte.
Bei der Operation werden die Bruchstücke zunächst wieder in die richtige Stellung gebracht. Hierzu wird zumeist die Haut über dem Bruch auf einer Länge von ca. 10cm eröffnet. Die Stabilisierung der Bruchenden erfolgt durch eine Metall- oder Titanplatte mit mindestens 6 Schrauben.

Nachbehandlung:

Nach der Operation sollte der Arm bis zur Entfernung der Fäden noch ca. 2 Wochen in einer Schlinge entlastet werden. Dadurch werden Sie weniger Schmerzen haben und die Wunde kann in Ruhe abheilen. Bereits am 1. Tag nach der Operation kann die Schulter aus der Schlinge heraus bewegt werden. Entsprechende Übungen wird Ihnen der Physiotherapeut zeigen. Nach etwa 2 Tagen können Sie die Klinik verlassen. Ab der 3. Woche kann die Schlinge abgelegt und der Arm ohne Gewichte bewegt werden.
Die meisten Brüche sind nach 12 Wochen stabil ausgeheilt. Die Platte sollte nicht vor Ablauf des ersten Jahres nach der Operation (im Rahmen eines ambulanten Eingriffs) wieder entfernt werden. Komplikationen wie Infektionen, Nichtheilen der Fraktur, oder ein erneuter Bruch nach der Plattenentfernung sind selten.


Abb. 1: Nicht verschobener Schlüsselbeinbruch, der ohne Operation ausheilen kann.


Abb. 2: Stark verschobener Schlüsselbeinbruch, der mit einer Metallplatte stabilisiert wurde.


Abb. 3: Bruch am äußeren Schlüsselbeinende. Zur Stabilisierung ist eine spezielle Hakenplatte erforderlich.